Umbauanleitung zu einem Büro-, und Kommunikationsfahrzeug
Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 13:03
Sonder – KfZ.: Büro-, und Kommunikationsfahrzeug
Noch bevor unser Eco gekauft wurde, habe ich mich vorab kundig gemacht, ob ich ihn günstig unterhalten kann. Folgende Möglichkeiten standen zur Auswahl :
1.) Lkw, geschlossener Kasten
( fiel weg, da ich ja auch Personen transportieren möchte )
2.) Wohnmobil
( fiel ebenfalls weg, wegen geforderter Stehhöhe von 1,70 cm )
3.) Werkstattwagen
( sind die Vorgaben leider nicht ganz eindeutig definiert )
4.) Büro-, und Kommunikationsfahrzeug
( gibt es 2 “ Erfüllungskataloge “ im Netz; eine kurze und eine sehr lange.
Version 1 ( kurz ) :
- gegenüberliegende Sitze
- Tisch
- Zusätzliche Beleuchtung
- Separater Strom
- Ablagemöglichkeiten für Ordner
- Ablagemöglichkeiten für Kleinutensilien
- Büroteil muss über 50% der Innenraumfläche ausmachen
Auch wenn diese Abnahme seitens eines TÜV`s durchgeführt und eingetragen wurde hat das Finanzamt letztendlich die Entscheidung, das Fahrzeug anzuerkennen ( = günstig zu besteuern ) oder abzulehnen; dann wird es ganz normal nach Hubraum und Emisions-klasse besteuert.
Version 2 ( Herausgeber TÜV-Nord; bei mir nicht verwirklichbar ) :
Anforderungen an ein „Sonstiges Kfz Bürofahrzeug“
Die Beschreibung als ein „Sonstiges Kraftfahrzeug Bürofahrzeug“ [SO.KFZ BUEROFZ] in den Fahrzeugpapieren unterliegt bestimmten Voraussetzungen. Dabei werden die folgenden, für den Einsatzbereich oder Verwendungszweck der Fahrzeugart wesentlichen Aspekte herangezogen:
Ein Büro dient der Verrichtung von Schreib- und Verwaltungstätigkeiten.
An diesen Arbeitsplätzen soll über längere Zeit gearbeitet werden, so dass arbeitsmedizinische und ergonomische Gesichtspunkte zwingend zu beachten sind.
Für ein SO.KFZ BUEROFZ ist demzufolge anzustreben, dass die Ausstattung den Sicherheitsregeln der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, ZH 1/ 535, entspricht, soweit dies für Fahrzeuge praktisch realisierbar ist.
Folgende Minimalforderungen werden an diese Fahrzeugart gestellt:
1. Der Büroteil muss den überwiegenden Teil des Fahrzeugs ausmachen.
2. Die Abmessungen jeder Schreibtischfläche betragen mindestens 100 x 60 cm.
3. Schreibtische und Büromöbel müssen unter allen Fahr- und Betriebszuständen ausreichend befestigt bzw. standfest sein.
4. Schubkästen und Türen müssen mit Auszugsperren versehen sein.
5. Abrundungsradien an Schreibtischen und Büromöbeln betragen mindestens 3 mm.
6. Die Arbeitshöhe von Schreibtischen ist mindestens 65, höchstens 75 cm.
7. Die Arbeitshöhe von Schreibmaschinen- oder PC-Tischen beträgt mindestens 58 cm; höchstens 68 cm
8. Die Mindestabmessungen der Beinräume unter Schreibtischen und Schreibmaschinentischen sind: In der Tiefe 60 cm, in der Höhe 62 cm, in der Breite 58 cm (Einschränkungen siehe ZH 1/ 535, Abschnitt 4.1.
9. Sitzgelegenheiten am Büro-Arbeitsplatz müssen höhenverstellbar, drehbar und kippsicher sein.
10. Die Beleuchtungsstärke im Bereich des Arbeitsplatzes beträgt mindestens 600 Lux (800 bis 1200 Lux sind anzustreben, der Nachweis der Beleuchtungsstärke kann im Zweifel durch einen arbeitsmedizinischen Dienst oder die Berufsgenossenschaft erfolgen).
11. Die Höhe über der Sitzfläche am Arbeitsplatz ist mindestens 1000 mm.
12. Die lichte Höhe im übrigen Büroraum des Fahrzeugs beträgt mindestens 1650 mm (siehe Abschnitt 2 der Anlage X zur StVZO).
13. Eine Standheizung mit einer für den Innenraum ausreichenden Heizleistung ist vorhanden.
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Theoretisch war der Umbau in meinem Kopf nach Version 1 schon umgesetzt, aber wenn das Finanzamt nicht zustimmt, dann “ war alles für die Katz “.
Der nächste Schritt war also beim Finanzamt direkt anrufen, sich dumm stellen und nach der Besteuerung zu fragen und ob es noch möglich sei, dass solche Sonder-Kfz`s anerkannt werden. Nachdem mir die Sachbearbeiterin dies bejaht hatte ( unbedingt Namen, Tag und Uhrzeit des Anrufes merken ! ) ging`s los.
Gegenüberliegende Sitze :
Habe mir eine Drehkonsole besorgt ( über Ebay z.B. ) und diese unter den Beifahrersitz geschraubt. Der Sitz lässt sich nun um 180° drehen.
Tisch :
Ich wollte zuerst eine Halterung für eine Verschraubung in den Boden kaufen ( ebenfalls über Ebay ), aber das hat mir nicht so zugesagt. Also habe ich mir eine Konstruktion anfertigen lassen. Es handelt sich hierbei um eine schwere Stahlplatte, welche an einer Seite doppelt abgewinkelt ist, auf die dann ein Rohr mit einer Kopfplatte geschraubt wurde. Ich habe den Fahrersitz von seiner Konsole gelöst, den abgewinkelten Teil damit fest verschraubt und den Sitz wieder fest darauf verschraubt. Auf die Kopfplatte habe ich dann eine Tischplatte geschraubt. Des weiteren noch eine Verlängerung, damit man den Tisch ausziehen kann. Darunter musste dann natürlich nach ein Tischbein, damit es einigermaßen wackelfest war.
Zusätzliche Beleuchtung :
Ich wollte auf gar keinen Fall Löcher in den Himmel bohren oder sonstige Teile der Innenausstattung zerstören. Also habe ich mir ( ebenfalls bei Ebay ) 2 St. 12V-Innenraumbeleuchtungen zum Aufschrauben ersteigert. Dann habe ich eine alte Rückwand von einem Schrank genommen, diese etwas gewölbt und so angepasst, dass ich sie zwischen die beiden Längs-Deckenverkleidungen und den Absatz zwischen 1. Und 2. Sitzreihe oben an der Decken einfach nur einklemmen brauchte. Nachdem alles gepasst hatte, alles wieder raus, die Deckenleuchten reingeschraubt, hinten die Kabel verlötet und verlängert und wieder reingedrückt. Musste dann nur noch das Kabel in den Fußraum der 2. Sitzreihe verlängern.
Separater Strom :
Ich habe hinter der Verkleidung im Fußraum / 2. Sitzreihe ein dickes stromführendes Kabel gefunden. Dazwischen habe ich einen anständigen Stromverteiler ( aus dem Car-Hifi-Zubehör, Gold-Edition ) geschaltet. Des weiteren habe ich in einem Autohof an der Autobahn / Truckershop einen 5-fach Zigarettenanzünder-Verteiler gefunden. Diesen habe ich dann unter den Tisch geschraubt und mit dem Strom aus dem Verteiler verbunden. Dann nur noch die zusätzliche Innenraumbeleuchtung dran, und fertig. Was noch gut kam war eine 12V-220V Spannungsumwandler, der direkt daneben platziert wurde. So habe ich 12V Gleichstrom und 220V Wechselstrom.
Ablagemöglichkeiten für Ordner und Kleinutensilien :
Der Kofferraum eines Eco ist ja riesig groß. Also habe ich mir eine große Preßspanplatte zurechtgeschnitten, und mit selbstschneidenden Karosserieschrauben im Boden an 4 Punkten verschraubt. Auf diese Platte habe ich dann einen Nachttisch und den linken Teil eines alten Schreibtisches verschraubt. Alles Echtholz, und passt gut zu den Holz-Applikationen des Eco`s. Nun noch Verschlüsse / Riegel dran, dass die Türen / Schubladen während der Fahrt nicht aufgehen, und fertig.
Ich hatte noch einen kleinen feuerfesten Safe, dann habe ich dann auch noch verschraubt; passt ja gut ( alles positive Argumente ) zu einem “ Büro “.
Büroteil muss über 50% der Innenraumfläche ausmachen :
Dafür habe ich den Innenraum vermessen, im Maßstab 1:10 auf kariertes Papier übertragen und den Innenraum eingezeichnet. Die Büroflächen habe ich grau hinterlegt, den Rest nicht.
Bürofläche = Beifahrerraum, Fußraum der 2. Sitzreihe, 2. Sitzreihe und der Kofferraum
Personenbeförderungsfläche = Fahrerraum, Fußraum der 3. Sitzreihe und die Rückbank
Fertig gezeichnet konnte man eindeutig erkennen, dass der grau hinterlegte Teil ( = Büroanteil ) deutlich größer war, als der Rest.
Der Rest war dann eigentlich nur Formsache. Ein bekannter Tuner aus der Mustang-Szene ( Fa. MUCAR / Heidelberg ) hat bei seinem Stamm – TÜV die Abnahme durchführen lassen. Danach konnte ich den Eco anmelden.
Der Schock kam 1 Woche Später; Steuerbescheid über > 1.000.- Euro Steuern ! ( = 21.- Euro / 100 cm³ ).
Ich habe dann in voller Aufregung beim Finanzamt angerufen, mich mit der Sachbearbeiterin verbinden lassen, die mir die Zustimmung gab und sie hat den Einzug gestoppt. Das System kennt halt die Sonder-Kfz. Einstufung nicht. Außerdem möchte sie das Fahrzeug sehen.
Gestern war es dann so weit. Habe noch meinen Laptop auf dem Tisch platziert, und bin um 10 min vor 12:00 Uhr beim Finanzamt / Wiesbaden aufgetaucht. Erst kurz nach 12:00 Uhr kamen Sie; auch noch zu zweit ! Frauen auch noch !! Mir schwante böses. Bewaffnet waren sie mit Zollstock / Photoapparat / den Verordnungen und meinen Unterlagen.
Ich habe Ihnen sofort den Wind aus den Segeln genommen, indem ich alle meine nötigen Unterlagen auf dem Tisch drapiert hatte, ebenso mein Zeichnung. Sie waren begeistert und ich habe immer sehr freundlich gesagt, daß ich ja alle Bedingungen / Vorgaben erfüllt habe, und niemals etwas ungesetzliches mache ( ... schmacht ...). Sie haben alles so angenommen, kontrolliert ( wo ist denn der Strom ? Unter dem Tisch ! Oh, 12V und 220V ! Ja, natürlich ...... grins ).
Nach etwa 10 min war der Spuk vorbei und die eine Sachbearbeiterin las das Ergebnis vor ( hat sich angehört, wie eine Urteilsverkündung eines Richters ) :
........ können Ihnen hiermit bestätigen, daß Ihr Fahrzeug gemäß den Richtlinien als Büro-, und Kommunikationsfahrzeug eingestuft wird; zu 185.- Euro Steuer / Jahr.
Mit einem Grinsen bin ich dann vom Finanzamt weggefahren.
Gruß
P.S.: Falls mehr Info`s benötigt werden, oder der Kontakt zu Fa. MUCAR, bitte melden
P.S. (2) : Es hat mich noch keine danach gefragt, aber ich stelle auch noch eine Auflistung der Umbaukosten ein.
60.- Euro für eine Drehkonsole für gegenüberliegenden Sitz ( geht aber auch billiger, aber ich brauchte schnell eine )
10.- Euro für Kleinteile des Tisches ( den Rest an Material hatte ich noch bzw. lieferten Sperrmüllhaufen. Die Tischunterkonstruktion ist geschweißt. )
20.- Euro für zusätzliche Beleuchtung ( Neuteile, über Ebay, die Rückwand hatte ich noch im Keller )
25.- Euro für Mehrfachverteiler 12V ( habe ich aus einem Truckershop an der Autobahn )
25.- Euro für 220V-Spannungsumwandler ( Dauerbelastung 500 / max. 1000 Watt, Ebay )
5.- Euro für Stuhlwinkel / Ablagen für den Kofferraum ( hatte noch einen Schrank und einen Schubladenschrank im Keller )
Alles andere hatte ich ( als Bastler ) in meinem Kellerfundus bzw. holte ich mir von Sperrmüllhaufen; wie z.B.: Bretter / Tischbein / Schrankrückwand / Holzplatte für den Kofferraum.
Dazu kommen dann noch die Kosten für die Einzelabnahme bei Fa. MUCAR ( mit der GARANTIE des begehrten Scheines der Umschlüsselung ) und die Gebühren bei der Zulassungsstelle für die Umtragung in den Kfz - Papieren.
Noch bevor unser Eco gekauft wurde, habe ich mich vorab kundig gemacht, ob ich ihn günstig unterhalten kann. Folgende Möglichkeiten standen zur Auswahl :
1.) Lkw, geschlossener Kasten
( fiel weg, da ich ja auch Personen transportieren möchte )
2.) Wohnmobil
( fiel ebenfalls weg, wegen geforderter Stehhöhe von 1,70 cm )
3.) Werkstattwagen
( sind die Vorgaben leider nicht ganz eindeutig definiert )
4.) Büro-, und Kommunikationsfahrzeug
( gibt es 2 “ Erfüllungskataloge “ im Netz; eine kurze und eine sehr lange.
Version 1 ( kurz ) :
- gegenüberliegende Sitze
- Tisch
- Zusätzliche Beleuchtung
- Separater Strom
- Ablagemöglichkeiten für Ordner
- Ablagemöglichkeiten für Kleinutensilien
- Büroteil muss über 50% der Innenraumfläche ausmachen
Auch wenn diese Abnahme seitens eines TÜV`s durchgeführt und eingetragen wurde hat das Finanzamt letztendlich die Entscheidung, das Fahrzeug anzuerkennen ( = günstig zu besteuern ) oder abzulehnen; dann wird es ganz normal nach Hubraum und Emisions-klasse besteuert.
Version 2 ( Herausgeber TÜV-Nord; bei mir nicht verwirklichbar ) :
Anforderungen an ein „Sonstiges Kfz Bürofahrzeug“
Die Beschreibung als ein „Sonstiges Kraftfahrzeug Bürofahrzeug“ [SO.KFZ BUEROFZ] in den Fahrzeugpapieren unterliegt bestimmten Voraussetzungen. Dabei werden die folgenden, für den Einsatzbereich oder Verwendungszweck der Fahrzeugart wesentlichen Aspekte herangezogen:
Ein Büro dient der Verrichtung von Schreib- und Verwaltungstätigkeiten.
An diesen Arbeitsplätzen soll über längere Zeit gearbeitet werden, so dass arbeitsmedizinische und ergonomische Gesichtspunkte zwingend zu beachten sind.
Für ein SO.KFZ BUEROFZ ist demzufolge anzustreben, dass die Ausstattung den Sicherheitsregeln der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, ZH 1/ 535, entspricht, soweit dies für Fahrzeuge praktisch realisierbar ist.
Folgende Minimalforderungen werden an diese Fahrzeugart gestellt:
1. Der Büroteil muss den überwiegenden Teil des Fahrzeugs ausmachen.
2. Die Abmessungen jeder Schreibtischfläche betragen mindestens 100 x 60 cm.
3. Schreibtische und Büromöbel müssen unter allen Fahr- und Betriebszuständen ausreichend befestigt bzw. standfest sein.
4. Schubkästen und Türen müssen mit Auszugsperren versehen sein.
5. Abrundungsradien an Schreibtischen und Büromöbeln betragen mindestens 3 mm.
6. Die Arbeitshöhe von Schreibtischen ist mindestens 65, höchstens 75 cm.
7. Die Arbeitshöhe von Schreibmaschinen- oder PC-Tischen beträgt mindestens 58 cm; höchstens 68 cm
8. Die Mindestabmessungen der Beinräume unter Schreibtischen und Schreibmaschinentischen sind: In der Tiefe 60 cm, in der Höhe 62 cm, in der Breite 58 cm (Einschränkungen siehe ZH 1/ 535, Abschnitt 4.1.
9. Sitzgelegenheiten am Büro-Arbeitsplatz müssen höhenverstellbar, drehbar und kippsicher sein.
10. Die Beleuchtungsstärke im Bereich des Arbeitsplatzes beträgt mindestens 600 Lux (800 bis 1200 Lux sind anzustreben, der Nachweis der Beleuchtungsstärke kann im Zweifel durch einen arbeitsmedizinischen Dienst oder die Berufsgenossenschaft erfolgen).
11. Die Höhe über der Sitzfläche am Arbeitsplatz ist mindestens 1000 mm.
12. Die lichte Höhe im übrigen Büroraum des Fahrzeugs beträgt mindestens 1650 mm (siehe Abschnitt 2 der Anlage X zur StVZO).
13. Eine Standheizung mit einer für den Innenraum ausreichenden Heizleistung ist vorhanden.
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Theoretisch war der Umbau in meinem Kopf nach Version 1 schon umgesetzt, aber wenn das Finanzamt nicht zustimmt, dann “ war alles für die Katz “.
Der nächste Schritt war also beim Finanzamt direkt anrufen, sich dumm stellen und nach der Besteuerung zu fragen und ob es noch möglich sei, dass solche Sonder-Kfz`s anerkannt werden. Nachdem mir die Sachbearbeiterin dies bejaht hatte ( unbedingt Namen, Tag und Uhrzeit des Anrufes merken ! ) ging`s los.
Gegenüberliegende Sitze :
Habe mir eine Drehkonsole besorgt ( über Ebay z.B. ) und diese unter den Beifahrersitz geschraubt. Der Sitz lässt sich nun um 180° drehen.
Tisch :
Ich wollte zuerst eine Halterung für eine Verschraubung in den Boden kaufen ( ebenfalls über Ebay ), aber das hat mir nicht so zugesagt. Also habe ich mir eine Konstruktion anfertigen lassen. Es handelt sich hierbei um eine schwere Stahlplatte, welche an einer Seite doppelt abgewinkelt ist, auf die dann ein Rohr mit einer Kopfplatte geschraubt wurde. Ich habe den Fahrersitz von seiner Konsole gelöst, den abgewinkelten Teil damit fest verschraubt und den Sitz wieder fest darauf verschraubt. Auf die Kopfplatte habe ich dann eine Tischplatte geschraubt. Des weiteren noch eine Verlängerung, damit man den Tisch ausziehen kann. Darunter musste dann natürlich nach ein Tischbein, damit es einigermaßen wackelfest war.
Zusätzliche Beleuchtung :
Ich wollte auf gar keinen Fall Löcher in den Himmel bohren oder sonstige Teile der Innenausstattung zerstören. Also habe ich mir ( ebenfalls bei Ebay ) 2 St. 12V-Innenraumbeleuchtungen zum Aufschrauben ersteigert. Dann habe ich eine alte Rückwand von einem Schrank genommen, diese etwas gewölbt und so angepasst, dass ich sie zwischen die beiden Längs-Deckenverkleidungen und den Absatz zwischen 1. Und 2. Sitzreihe oben an der Decken einfach nur einklemmen brauchte. Nachdem alles gepasst hatte, alles wieder raus, die Deckenleuchten reingeschraubt, hinten die Kabel verlötet und verlängert und wieder reingedrückt. Musste dann nur noch das Kabel in den Fußraum der 2. Sitzreihe verlängern.
Separater Strom :
Ich habe hinter der Verkleidung im Fußraum / 2. Sitzreihe ein dickes stromführendes Kabel gefunden. Dazwischen habe ich einen anständigen Stromverteiler ( aus dem Car-Hifi-Zubehör, Gold-Edition ) geschaltet. Des weiteren habe ich in einem Autohof an der Autobahn / Truckershop einen 5-fach Zigarettenanzünder-Verteiler gefunden. Diesen habe ich dann unter den Tisch geschraubt und mit dem Strom aus dem Verteiler verbunden. Dann nur noch die zusätzliche Innenraumbeleuchtung dran, und fertig. Was noch gut kam war eine 12V-220V Spannungsumwandler, der direkt daneben platziert wurde. So habe ich 12V Gleichstrom und 220V Wechselstrom.
Ablagemöglichkeiten für Ordner und Kleinutensilien :
Der Kofferraum eines Eco ist ja riesig groß. Also habe ich mir eine große Preßspanplatte zurechtgeschnitten, und mit selbstschneidenden Karosserieschrauben im Boden an 4 Punkten verschraubt. Auf diese Platte habe ich dann einen Nachttisch und den linken Teil eines alten Schreibtisches verschraubt. Alles Echtholz, und passt gut zu den Holz-Applikationen des Eco`s. Nun noch Verschlüsse / Riegel dran, dass die Türen / Schubladen während der Fahrt nicht aufgehen, und fertig.
Ich hatte noch einen kleinen feuerfesten Safe, dann habe ich dann auch noch verschraubt; passt ja gut ( alles positive Argumente ) zu einem “ Büro “.
Büroteil muss über 50% der Innenraumfläche ausmachen :
Dafür habe ich den Innenraum vermessen, im Maßstab 1:10 auf kariertes Papier übertragen und den Innenraum eingezeichnet. Die Büroflächen habe ich grau hinterlegt, den Rest nicht.
Bürofläche = Beifahrerraum, Fußraum der 2. Sitzreihe, 2. Sitzreihe und der Kofferraum
Personenbeförderungsfläche = Fahrerraum, Fußraum der 3. Sitzreihe und die Rückbank
Fertig gezeichnet konnte man eindeutig erkennen, dass der grau hinterlegte Teil ( = Büroanteil ) deutlich größer war, als der Rest.
Der Rest war dann eigentlich nur Formsache. Ein bekannter Tuner aus der Mustang-Szene ( Fa. MUCAR / Heidelberg ) hat bei seinem Stamm – TÜV die Abnahme durchführen lassen. Danach konnte ich den Eco anmelden.
Der Schock kam 1 Woche Später; Steuerbescheid über > 1.000.- Euro Steuern ! ( = 21.- Euro / 100 cm³ ).
Ich habe dann in voller Aufregung beim Finanzamt angerufen, mich mit der Sachbearbeiterin verbinden lassen, die mir die Zustimmung gab und sie hat den Einzug gestoppt. Das System kennt halt die Sonder-Kfz. Einstufung nicht. Außerdem möchte sie das Fahrzeug sehen.
Gestern war es dann so weit. Habe noch meinen Laptop auf dem Tisch platziert, und bin um 10 min vor 12:00 Uhr beim Finanzamt / Wiesbaden aufgetaucht. Erst kurz nach 12:00 Uhr kamen Sie; auch noch zu zweit ! Frauen auch noch !! Mir schwante böses. Bewaffnet waren sie mit Zollstock / Photoapparat / den Verordnungen und meinen Unterlagen.
Ich habe Ihnen sofort den Wind aus den Segeln genommen, indem ich alle meine nötigen Unterlagen auf dem Tisch drapiert hatte, ebenso mein Zeichnung. Sie waren begeistert und ich habe immer sehr freundlich gesagt, daß ich ja alle Bedingungen / Vorgaben erfüllt habe, und niemals etwas ungesetzliches mache ( ... schmacht ...). Sie haben alles so angenommen, kontrolliert ( wo ist denn der Strom ? Unter dem Tisch ! Oh, 12V und 220V ! Ja, natürlich ...... grins ).
Nach etwa 10 min war der Spuk vorbei und die eine Sachbearbeiterin las das Ergebnis vor ( hat sich angehört, wie eine Urteilsverkündung eines Richters ) :
........ können Ihnen hiermit bestätigen, daß Ihr Fahrzeug gemäß den Richtlinien als Büro-, und Kommunikationsfahrzeug eingestuft wird; zu 185.- Euro Steuer / Jahr.
Mit einem Grinsen bin ich dann vom Finanzamt weggefahren.
Gruß
P.S.: Falls mehr Info`s benötigt werden, oder der Kontakt zu Fa. MUCAR, bitte melden
P.S. (2) : Es hat mich noch keine danach gefragt, aber ich stelle auch noch eine Auflistung der Umbaukosten ein.
60.- Euro für eine Drehkonsole für gegenüberliegenden Sitz ( geht aber auch billiger, aber ich brauchte schnell eine )
10.- Euro für Kleinteile des Tisches ( den Rest an Material hatte ich noch bzw. lieferten Sperrmüllhaufen. Die Tischunterkonstruktion ist geschweißt. )
20.- Euro für zusätzliche Beleuchtung ( Neuteile, über Ebay, die Rückwand hatte ich noch im Keller )
25.- Euro für Mehrfachverteiler 12V ( habe ich aus einem Truckershop an der Autobahn )
25.- Euro für 220V-Spannungsumwandler ( Dauerbelastung 500 / max. 1000 Watt, Ebay )
5.- Euro für Stuhlwinkel / Ablagen für den Kofferraum ( hatte noch einen Schrank und einen Schubladenschrank im Keller )
Alles andere hatte ich ( als Bastler ) in meinem Kellerfundus bzw. holte ich mir von Sperrmüllhaufen; wie z.B.: Bretter / Tischbein / Schrankrückwand / Holzplatte für den Kofferraum.
Dazu kommen dann noch die Kosten für die Einzelabnahme bei Fa. MUCAR ( mit der GARANTIE des begehrten Scheines der Umschlüsselung ) und die Gebühren bei der Zulassungsstelle für die Umtragung in den Kfz - Papieren.